Verbindung zu dem Konzept der Naturkindergärten

Naturpädagogik

  • In direktem, dauerhaftem Kontakt zur Natur üben Kinder Umsichtigkeit und Rücksicht mit ihr. Die Achtung vor dem Leben bzw. vor der Schöpfung und das Begreifen des eigenen Ichs als Teil des Lebens wecken Gefühle der Liebe, Vertrautheit und Verantwortung.
  • Das hautnahe Erleben der Prozesse von Werden und Vergehen in der Natur stärkt die Kinder für den stetigen Wandel ihres eigenen Lebens.
  • Feuer, Wasser, Luft und Erde gehören zu den existentiellen Lebensgrundlagen des Menschen. Das Erleben dieser Elemente, der Umgang mit ihnen und den Naturerscheinungen wie Hagel, Schnee, Regen und Nebel bereichern das Kind in seiner Persönlichkeit.
  • Mehrere Stunden tägliche Bewegung in frischer Luft stärkt seelische und körperliche Gesundheit, besonders das Immunsystem.
  • Weiter Raum, Stille und Zeit (äußerer Rahmen) fördern emotionale Stabilität, Konzentrationsfähigkeit und Ausgeglichenheit der Kinder in hohem Maße.
  • Das Fehlen von „fertigem“ Spielzeug im Außenbereich regt die Fantasie und Kreativität an. Die Kinder konsumieren nicht, sondern haben die Möglichkeit, selber kreativ zu sein, sich ständig auf veränderte Situationen einzustellen und dafür Lösungen zu finden. Sie erfahren so auf intensive Weise ihre Selbstwirksamkeitskräfte.
  • Die Natur bietet eine große Vielfalt an Bewegungsanlässen und -möglichkeiten. Die eigenen Kräfte ausprobieren können, hüpfen, springen, klettern, balancieren, kriechen stärken Sicherheit und Selbstbewusstsein. Das Erfahren von körperlichen Grenzerlebnissen schafft ein stabiles Fundament, um auch mit psychischen Belastungs- und Stresssituationen besser umgehen zu können. Darüber hinaus ist eine ausgeprägte Grobmotorik die Basis für eine funktionierende Feinmotorik.
  • Die Natur bietet eine Menge an Material, das vorsichtig und geschickt angefasst werden muss, z.B. Kleintiere, Rinden und Blüten und fördert somit auch feinmotorische Fähigkeiten.
  • Alle fünf Sinne des Kindes – Fühlen, Hören, Riechen, Schmecken und Sehen – werden in einer Differenziertheit angesprochen, die der Vielfalt der natürlichen Umgebung entspricht. Die Intelligenz des Kindes wird angeregt und gefördert. Das Kind lernt vorwiegend über das eigene Tun, Erproben, Untersuchen, Experimentieren, Erfinden und Erleben. Sinne sind der Weg zum Gehirn.
  • Partizipation: Kinder sollen mitbestimmen können. Grundvoraussetzung für eine gelingende Partizipation ist eine positive Grundhaltung der Pädagogen. Die Kinder müssen als Gesprächspartner gesehen und wahrgenommen werden, so dass die Kinder sich als junge Menschen mit ihren Ideen ernst genommen fühlen und ermutigt werden, sich an Entscheidungen des gemeinsamen Alltags auf Augenhöhe zu beteiligen.
  • Selbstkompetenzen: Selbstwahrnehmung und Selbstbewusstsein, die eigene Person wertzuschätzen, Stolz auf eigene Leistungen sein, eigene Gefühle und Bedürfnisse erkennen, Grenzen, Potenziale, Stärken und Schwächen und Verhaltensmuster wahrnehmen können.
  • Beispiele für Naturpädagogik in unserer Großtagespflegestelle:

Wir suchen zusammen mit den Kindern auf dem Grundstück und im angrenzenden Wald Stöcker in verschiedenen Längen um uns ein Stocktippie zu bauen.

Da unser Grundstück direkt an ein großes Naturschutzgebiet grenzt, kommen uns immer wieder viele Tiere besuchen, welche wir zusammen beobachten. Hier lernen die Kinder im direkten Kontakt mit der Natur, die verschiedenen Arten von Fröschen, Eidechsen und Waldsäugern kennen. Fragen die uns hierbei beschäftigen sind: Welches Tier hinterlässt welche Spuren, zu welchen Jahreszeiten sehen wir die Tiere, wo haben die Tiere ihr zuhause…

Gemeinsam lernen wir die Pflanzen um uns kennen, lernen zum Beispiel welche Pflanzen für uns gesund sind, welche uns im Alltag helfen können und welche wir nicht anfassen dürfen.

Für die Arbeit mit Naturmaterial lernen die Kinder im Elementaralter, Stück für Stück die Bedienung von verschiedenen Werkzeugen, wie Handbohrmaschine, Hammer etc. kennen. Die Beherrschung eines Werkzeuges und der Werkzeugregeln, wird im Werkzeugpass eines Kindes festgehalten. Die Kinder erleben hier erste Erfolge und wie Wissen in die Eigenständigkeit führen kann.

Dies sind nur einige Beispiele für die Vielfalt der Naturpädagogik im Alltag